Blog prof. René Prêtre
Mission Mosambik 2017, 26. Mai
Post by Samy Darwish
Als ich das Team von René Prêtre in Frankfurt traf, wusste ich bereits, dass ich Maputo aus persönlichen Gründen vor Ende der Mission verlassen würde.
Was ich nicht wusste, war, wie schwierig es für mich sein würde, vor allen anderen wegzugehen …
Kurz vor meiner Abreise wurde uns klar, dass unser kleiner Krieger, Baby Clayton, in den ich mich bereits am ersten Tag verliebt hatte, seinen Kampf wohl verlieren würde. Leise ging ich zu ihm, um ihm auf Wiedersehen zu sagen. Es fiel mir schwer, mich mit dem Abschied abzufinden, und mein Mutterherz weinte beim Anblick seiner jungen Mutter, die ihren Blick starr auf das Pflegebettchen gerichtet hielt, in dem ihr Sohn seine ganze Kraft aufbot, den Tod doch noch zu besiegen.
Dass es mir dermassen schwerfallen würde, mich von dem Team zu trennen, das ich doch ein paar Tage zuvor noch gar nicht gekannt hatte, hätte ich nicht erwartet. Dass René auf seiner Mission von Mitarbeitenden höchsten Niveaus umgeben sein würde, hatte ich ja erwartet, aber ich muss gestehen, dass ich dennoch von der Professionalität, der Hingabe und den menschlichen Qualitäten dieses bemerkenswerten Teams überwältigt war.
So verliess ich das Spital mit Tränen in den Augen und bekam bei meiner Ankunft in Johannesburg dann bereits eine Nachricht von Sibylle, ich solle die Hoffnung für unseren kleinen Schützling nicht aufgeben, denn vielleicht, vielleicht …
Heute früh jedoch, im Komfort angekommen, in unserer Schweiz, wo so viele Dinge als selbstverständlich betrachtet werden, bekomme ich die traurige Neuigkeit über unseren Clayton.
Ich stelle mir vor, wie gross der Kummer und die Enttäuschung bei allen sein muss. Bei René, Yann, Guillaume, Carole, Monique, Evelyne, Amanda, Maxime und Sibylle, aber auch bei Sozinho und seinen Kollegen, die ihn in seinem Kampf so sehr unterstützt haben … Aber nachdem ich dieses bemerkenswerte Team erlebt habe, weiss ich, dass morgen Traurigkeit und Niedergeschlagenheit wieder der Professionalität weichen werden – und der Entschlossenheit, vielen anderen Kindern, die ohne sie eine nicht sehr vielversprechende Zukunft hätten, das Lächeln und ein normales Leben zurückzugeben.
Auch im Namen der Stiftung und der Spenderinnen und Spender möchte ich mich bei euch allen bedanken für alles, was ihr gebt, ohne dafür etwas zu verlangen.
Ohne euch hätte diese Mission niemals durchgeführt werden können …
DANKE