Blog prof. René Prêtre

Dez 11 2016

Mission Kambodscha 2016, 11. Dezember

Post by René Prêtre

Dez 11 2016

Wir sind angekommen.

Wir, das ist ein Team von acht Personen, welches diese lange Reise von Lausanne nach Siem Reap für unsere fünfte Mission in Kambodscha unternommen hat. Kurzer, unruhiger Schlaf während des Nachtfluges, gefolgt von vier Stunden Wartezeit in Bangkok vor dem letzten Boarding. Dann Ankunft in einem Breitengrad mit sechs Stunden Zeitverschiebung gegenüber unserer Heimat. Dusche, Durchschütteln der Beine, ein frisches Bier in der Hotelhalle. Als wir endlich aus der scheinbar nicht enden wollender Abfolge enger Räume herauskommen, stellen wir fest, dass sich der rötliche Horizont schon langsam verdunkelt. Fast keine Sterne an diesem Abend: eine dünne Wolkenschicht durchzieht den Himmel. Eine schnelle Mahlzeit in einem Restaurant am Strassenrand in Spitalnähe, dann endlich – Körper und Geist vollkommen ermattet -zurück im Hotelzimmer, für eine Nacht in einem richtigen Bett.

Unser Team besteht aus:

  • einem Chirurg (ich selbst)
  • einem Anästhesist (Yann)
  • einem Kardiotechniker (Gil)
  • einem Reanimationsarzt (David)
  • vier Krankenpflegerinnen (Fafa, Sylvaine, Chantal und Laurence)

Während unseren Missionen führen wir mehr als doppelt so viele Operationen durch als hier üblich sind, das lokale Personal wäre nicht in der Lage, die zusätzliche Belastung zu übernehmen. Deshalb sind mehrere Pflegekräfte Teil des Teams, um die postoperative Pflege, gerade auch nachts, zu garantieren. Diese kontinuierliche Überwachung der Patienten ist erforderlich.

Während unseren Einsätzen legen wir auch viel Wert darauf, die lokalen Ärzte und das Pflegepersonal weiterzubilden, in ärmeren Ländern ist oft die postoperative Pflege eine Schwachstelle. Der Austausch mit dem Pflegepersonal ist schwieriger als mit den Ärzten, welche dank ihrem Studium meist gut Französisch oder Englisch verstehen. Das Pflegepersonal verfügt nicht über dieses Ausbildungsniveau, weshalb wir oft einen Übersetzer benötigen, um uns verständlich zu machen.