Wir sind heute Nachmittag, nach diversen Zwischenlandungen, in Maputo angekommen. Wir sind von Genf über Frankfurt, dann in die südliche Hemisphäre bis nach Johannesburg und schliesslich, mit einem dritten Flug, nach Maputo gereist. Bei den beiden Zwischenlandungen hatten wir gerade mal Zeit von Bord zu gehen, die Zoll- und Sicherheitskontrollen zu passieren, um dann gleich in die nächste Maschine zu steigen. In Johannesburg standen wir noch in der Warteschlange vor dem Metalldetektor, als schon unser Flug ausgerufen wurde. Einen Vorteil hatte der gedrängte Reiseplan jedenfalls: Am frühen Nachmittag waren wir bereits in Mosambik. Wir haben unsere Hotelzimmer bezogen (diesmal haben wir, dank hartnäckiger Verhandlungen mit dem Manager des Southern Sun, eine Vergünstigung bekommen) und haben uns dann ein paar Stunden der Erholung gegönnt, bevor wir ins Spital gefahren sind.

Der Eingang des Instituts Coração in Maputo.

In diesem Jahr ist ein Ehrengast mit von der Partie: Hélène, die Präsidentin der Stiftung.
Wir freuen uns sehr, denn sie hat sich die Reise verdient: Seit Jahren engagiert sie sich mit Leib und Seele für die Stiftung; sorgt dafür, dass die Gelder nicht versiegen und hält alles am Laufen. Deutlich besser organisiert als ich – mit einer klaren Vorstellung von den Anforderungen der Stiftung – ist sie mit einer guten Kamera ausgerüstet, mit der sie unser Sein und Handeln festhält. Eine grosse Premiere für unseren Blog also: Er wird jetzt mit «live»-Fotos illustriert (der Fortschritt lässt sich nicht aufhalten!).

In diesem Jahr besteht unser Team aus 9 Personen. Obwohl die örtlichen Mediziner in der Lage sind, den wöchentlichen Operationsplan zu gewährleisten, erfordert unsere Ankunft und unser Arbeitsmodus, mit zwei bis drei oft schwierigen Operationen täglich, zusätzliche Kräfte, sowohl im OP als auch in der Intensivpflege. Es wird daher notwendig sein, die Nachtschicht zu unterstützen – auf diese grossen Operationen folgen oft unruhige Nächte. Die Einteilung der Arbeitsschichten soll also für jede und jeden annehmbar sein.

Die Zusammensetzung unseres Teams:
– Der Chirurg (das bin ich)
– Der Anästhesist (Yann)
– Die Pflegefachfrau Anästhesie (Evelyne)
– Die Kardiotechnikerin (Monique)
– Intensivmediziner, zuständig für die postoperative Phase (Guillaume)
– Die technische Operationsassistentin (Carole)
– Zwei Intensivpflegefachfrauen (Amanda und Maxime) – Die Organisatorin (Sibylle)

Um 16 Uhr finden wir uns im Spital ein, um die Kinder zu untersuchen, die für die Mission in Frage kommen. Wie gewohnt, warten sie auf dem Untersuchungstisch, bereit die Echokardiographie über sich ergehen zu lassen. Diagnosen werden bestätigt und spezifische Einzelheiten, insbesondere jene, die für eine erfolgreiche chirurgische Korrektur wichtig sind, werden festgehalten – häufig in Gestalt einer Zeichnung, die die Kinder anschliessend bis in den OP begleitet.

Eltern warten mit ihren Kindern auf unsere Visite

Nach dieser Tour d’Horizon, steht unser Operationsprogramm: vorgesehen sind eine relativ schwierige Operation am Morgen und eine einfachere am Nachmittag. Dieser Ablauf erlaubt uns die postoperative Überwachung bereits tagsüber, damit der Nachtwache dann stabile Patienten übergeben werden können. Uns erlaubt er zudem, das Spital verhältnismässig zuversichtlich und ruhig zu verlassen. Wir haben das Material (neun Paletten) ausgepackt und den Operationssaal für den ersten Eingriff am kommenden Tag vorbereitet. Gegen halb acht sind wir ins Hotel zurückgekehrt, um uns zu stärken und uns von einer langen Nacht mit zu kurz gekommenem Schlaf zu erholen.

Die Aquarelle in diesem Blog wurden 2010 in Maputo von Patrick Tondeux angefertigt.

Clayton, 4 Monate, hält heldenhaft einer fortschreitenden Asphyxie stand, der er innerhalb der nächsten Wochen erlegen wäre.

Prüfung und Diskussion der Fälle

Planen der Abfolge der Operationen dieser Woche mit der Anästhesie.