Blog prof. René Prêtre

MISSION MOSAMBIK 2024, 16. OKTOBER
Post by René Prêtre

16.00 Uhr
Heute ist ein ruhigerer Tag, denn die beiden geplanten Operationen sind ziemlich klassisch, auch wenn eine davon eher selten vorkommt. Ein gutes Zeichen, denn die Intensivstation ist bereits stark ausgelastet und die Aufnahme von zwei stabilen Kindern, deren Pflege keine Schwierigkeiten macht, ist sicherlich willkommen.
Heute Morgen haben wir einen sogenannten apikalen VSD (Ventrikelseptumdefekt) bei einem neun Monate alten Kind korrigiert. Ich habe einen ziemlich originellen Ansatz für diese Pathologie, mit einem kurzen Schnitt in die rechte Herzkammer (während der klassische Zugang über die linke Herzkammer erfolgt). Ich konnte Soziñho diese elegante Lösung zeigen. Er war zwar nicht ganz objektiv, zeigte sich jedoch von diesem einfacheren Ansatz überzeugt.
Unsere nächste Patientin war ein herziges kleines Mädchen mit einem sogenannten partiellen atrioventrikulären Septumdefekt. Dies ist eine von vier Pathologien, die ich mit einem Einschnitt unter dem rechten Arm (ja, rechts, obwohl das Herz eher links liegt) beheben kann. Wir haben uns für diese Methode entschieden. Die Klappe konnte perfekt repariert werden und die Korrektur wurde sehr gut durchgeführt. Die Kleine wird wahrscheinlich nie erfahren, wer sie operiert hat, aber sie wird froh sein, dass sie ein sehr gut funktionierendes Herz ohne sichtbare Narben auf ihrer Brust hat.
Als wir den OP-Saal verliessen, zog mich Beatriz am Ärmel, um mir ein Kind zu zeigen, das gestern Abend mit einem kompletten atrioventrikulären Septumdefekt und einer Fehlbildung der Klappe aufgenommen wurde. Ich denke, dass ich morgen und vielleicht übermorgen wieder drei Herzoperationen pro Tag übernehmen kann, wenn es die Intensivstation zulässt. Ich ging zum Kind und seiner Mutter. Wir haben uns die Echokardiographie angesehen, die Diagnose bestätigt und beschlossen, diese Operation morgen an erster Stelle zu setzen, da das Kind noch sehr klein ist und der Eingriff schwieriger sein wird als die für morgen geplanten Operationen.
Ein letzter Rundgang auf der Intensivstation ergibt, dass es allen gut geht. Drei oder sogar vier der Kinder können morgen in ein normales Zimmer verlegt werden, wodurch Betten frei werden und wir unser intensives Programm fortsetzen können.
Beatriz und Soziñho bestehen darauf, dass wir oberhalb von Maputo einen Kaffee trinken und den Sonnenuntergang bewundern. Ein Vorschlag mit dem wir voll und ganz einverstanden sind, um uns etwas Ruhe zu gönnen, bevor wir die Zielgerade in Angriff nehmen.